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Sashiko-Volksstickerei: Eine japanische Kunst

Sakura-Fotografie / Getty Images

Sashiko ist eine Form der japanischen Volksstickerei, bei der der einfache Vorstich verwendet wird, um einen gemusterten Hintergrund zu erzeugen. Die geometrischen Muster bestehen aus geraden oder gebogenen Stichlinien, die in einem sich wiederholenden Muster angeordnet sind. Das japanische Wort Sashiko bedeutet „kleine Stiche“ und bezieht sich auf die kleinen Stiche, die bei dieser Art der Handarbeit verwendet werden.

Ursprünge

Ursprünglich wurde Sashiko zum Stopfarbeiten verwendet, um abgenutzte Kleidungsstücke zu reparieren oder zu verstärken oder um isolierende Doppellagenmäntel herzustellen. Aufgrund seiner Schönheit und Haltbarkeit ist es mittlerweile nicht nur funktional, sondern auch zu einer Kunstform geworden und erfreut sich bei Quilterinnen großer Beliebtheit.

Die Inspiration für traditionelle Sashiko-Designs stammt meist aus der Natur, beispielsweise von Wolken, plätscherndem Wasser oder Wellen, Blumen und Blättern. Die Designs können auch sehr geometrisch sein und ineinandergreifende Linien, Sterne, Quadrate, Dreiecke und Kreise aufweisen. Mosaikartige Designs – sich wiederholende, ineinandergreifende Formen – sind ebenfalls häufige Motive in der Sashiko-Stickerei.

Jedes Muster hat typischerweise eine Geschichte, und viele haben besondere Bedeutungen oder werden häufig verwendet. Beispielsweise ist die Hishi- oder Rautenform häufig in der japanischen Wohnkultur zu finden. Das sechseckige Kikko-Design (auch bekannt als Schildkrötenpanzer oder Bienenstock) gilt als Symbol für Glück.

Zu verwendende Stoffe, Fäden und Nadeln

Beim traditionellen Sashiko werden mit Indigo gefärbte Stoffe und weißes Sashiko-Garn verwendet.

Für Sashiko werden typischerweise zwei Lagen gleichmäßig gewebter Stoffe wie Leinen, Baumwolle und Leinenmischungen verwendet, die schwerer als Wollstoff sind. Die offene Webart erleichtert das Einstechen der Nadel im Stoff im Vergleich zu dicht gewebtem Leinwandgewebe. Die Lagen sorgen für ein warmes Kleidungsstück, das durch die beim Sticken der Muster entstehenden Luftlöcher isoliert.

Sashiko-Garn, ein fest gedrehter, schwerer Baumwollfaden, wird im traditionellen japanischen Sashiko verwendet. Sollte dieser Faden in Ihrer Region nicht erhältlich sein, stehen verschiedene geeignete Stickgarne zur Verfügung. Am gebräuchlichsten ist Stickgarn aus gestrandeter Baumwolle, Perlgarn der Größe 8 oder 12 oder feine Häkelbaumwolle.

Nadeln  für Sashiko sind typischerweise sehr lang und haben ein großes ovales Öhr. Wenn keine traditionellen Sashiko-Nadeln verfügbar sind, können Hutmachernadeln oder Stopfnadeln mit sehr guten Ergebnissen verwendet werden.

Muster und Ressourcen

Sashiko-Muster werden in durchgehenden Linien gearbeitet, und viele Muster sehen auf der Vorderseite und der Rückseite des Stoffes gleich aus. Bei einem zweiseitigen Design werden keine Knoten verwendet, und die Fadenenden sind bei einem traditionell gearbeiteten Design typischerweise auf beiden Seiten nicht sichtbar. Stattdessen werden die Enden, die durch Anfang und Ende eines Fadens entstehen, zwischen den beiden Stofflagen verborgen. Für Designs, die nicht auf beiden Seiten sichtbar sind, kann ein temporärer Knoten verwendet und die Fadenenden durch die Rückseite der Naht gefädelt werden.

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